Herkunft
Es wird noch einige Zeit vergehen und viel geforscht werden müssen, bevor man sicher sagen kann, wo die genauen Ursprünge des Australian Shepherds liegen. Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten auf Grund einer Auswanderungswelle
- u.a. Basken - nach Australien aus wegen der wachsenden Schafindustrie. Ebenso kamen später baskische Schäfer aus Australian in die USA und brachten mit ihren Merinoschafen, den sog. "Australian Sheep", auch ihre Schäferhunde mit, die Vorläufer der heute bekannten Pyrenäen-Schäferhunde.
Die "little blue dogs", welche sie mit führten, fanden schnell Aufmerksamkeit! Das lag u.a. an ihrer extremen Hütefähigkeit, der außerordentlichen Hingabe für ihren Chef und der Tatsache, dass sie einerseits außergewöhnlich gelehrig waren, andererseits jedoch genügend Unabhängigkeit und Verstand besaßen, um in jeder Situation auf sich selbst achten zu können.
Sie waren intelligent, mutig, zäh und ausdauernd, dabei enorm schnell und wendig, die besten Vorausetzungen für einen Hütehund! Wegen genau dieser Qualitäten wurden die besten Hunde wiederum mit anderen bewährten Hütehunden gepaart, u.a. mit Old Welsh Bobtail, German Collie´s aus Wales und anderen europäischen und australischen Hütehundrassen. Daraus erhielten die „little blue dogs“ ihren verwirrenden Namen "Australian Shepherd", der auch beibehalten blieb.
Stormy Hill´s You´re my rodeo girl und Woodstone´s Shihena bei der Feldarbeit
Vieles, ja eigentlich so gut wie alles wurde nur mündlich überliefert. Auch Legenden ranken um die Herkunft, eine davon ist, dass die Ureinwohner Amerikas diesen Hunden große Ehrerbietung entgegenbrachten, da sie diese wegen ihrer ungewöhnlichen und oftmals blauen Augen für heilig hielten, und somit auch die Herren der "ghost-eyed-ones" (die mit den Geisteraugen) un- versehrt ließen.
Der Durchbruch:
In den 50er und 60er Jahren legte der Varietékünstler Jay Sisler, der mit seinen Hunden durch die Vereinigten Staaten reiste und auf Rodeos die außergewöhnlichen Fähigkeiten seiner Hunde zur Show stellte, mit seinen beiden Rüden "Keeno" und "Tucson's Joe" den Grundstein für die gezielte Reinzucht der Rasse Australian Shepherd.
1957 wurde der Australian Shepherd Club of America (ASCA) gegründet, der 1971 als ältester und auch heute noch größter Australian Shepherd Club die Registrierung der Australian Shepherds übernahm. 1977 trat schließlich der erste offizielle Rassestandard in Kraft und 1991 waren im Zuchtbuch des ASCA bereits 60.000 Hunde registriert.
1996 wurde der Australian Shepherd schließlich auch von der FCI (Fédération Cynologique Internationale, Weltorganisation für Hunde aller Rassen) als eigenständige Rasse anerkannt und wird seitdem unter der FCI-Standard-Nr. 342 geführt, zugehörig Gruppe 1 (Hütehunde und Treibhunde), Sektion 1 (Schäferhunde).